München: Noch in diesem Jahr soll das deutsche Wasserstoff-Kernnetz mit einer Länge von über 500 Kilometern an den Start gehen. In diesem Zusammenhang appellierte Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger an die künftige Bundesregierung, die Chancen von Wasserstoff für die Mobilität zu erkennen und zu unterstützen. Er kritisierte, dass die bisherige Bundesregierung in diesem Bereich ideologisch blockiert habe.
Diversifizierung der Antriebstechnologien gefordert
Aiwanger betonte, dass es vielversprechende Ansätze gebe, nicht nur auf batterieelektrische Antriebe bei Pkw und Lkw zu setzen, sondern auch die Wasserstofftechnologie voranzutreiben. Die Technik sei seiner Ansicht nach bereits praxisreif, und es gehe nun darum, die Massenanwendung zu ermöglichen. Auch im Bereich von Lkw gebe es vielversprechende Entwicklungen, insbesondere in Bayern, die seiner Meinung nach teilweise überzeugender seien als rein batteriebasierte Lösungen.
Forderung nach klaren politischen Rahmenbedingungen
Aiwanger forderte von der Bundesregierung klare und langfristige Rahmenbedingungen, um der Wasserstofftechnologie zum Durchbruch zu verhelfen. Dazu zählten mehrjährige Steuer- und Mautbegünstigungen, Förderprogramme und politische Rückendeckung. Er kritisierte die bisherigen ideologischen Querschüsse und warnte vor planwirtschaftlichen Vorgaben, die bestimmen wollten, in welchen Sektoren Wasserstoff künftig eingesetzt werden dürfe.
Markt statt Politik als Entscheidungsinstanz
Als Beispiel für die Effizienz von Wasserstoff führte Aiwanger an, dass man mit einem Kilogramm Wasserstoff im Pkw rund 100 Kilometer zurücklegen könne, während ein Lkw etwa acht Kilogramm benötige. Dies sei schneller rentabel als in Anwendungen, bei denen Wasserstoff gegen günstigeres Erdgas konkurrieren müsse. Aiwanger sprach sich dafür aus, den Markt über die Anwendungsmöglichkeiten entscheiden zu lassen, anstatt der Politik die Entscheidungsgewalt zu überlassen. Er kritisierte, dass aus Berlin immer wieder zu hören sei, Wasserstoff habe in der Mobilität keinen Platz, weil die Batterie-Technologie bevorzugt werde.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der Bayerischen Staatsregierung vom 05.01.2025