Alle Menschen in Hamburg sollen die gleichen Chancen haben, am gemeinschaftlichen Leben teilzunehmen, ihr Leben frei zu gestalten und sich gegen Diskriminierung zu wehren. Diskriminierung bedeutet eine ungleiche Behandlung, die beispielsweise auf Geschlecht, geschlechtlicher Identität, Hautfarbe, Herkunft, sexueller Orientierung, Behinderung, Religion, Alter, sozialem Status oder Sprache basiert.
Neue Antidiskriminierungsstrategie beschlossen
Die im Senat beschlossene Antidiskriminierungsstrategie „Gleiche Rechte, gleiche Chancen – Fortschreibung der Hamburger Antidiskriminierungsstrategie“ ist das Ergebnis intensiver Zusammenarbeit aller Hamburger Behörden. Ziel der Strategie ist es, Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind, gezielt zu unterstützen. Gleichzeitig soll Hamburg als ein sicherer Hafen für Vielfalt und Demokratie gestärkt werden.
Die Strategie definiert sechs Handlungsfelder mit 13 Zielen und 62 Maßnahmen, die langfristig die Antidiskriminierungspolitik des Senats prägen sollen. Fachbehörden sowie Senats- und Bezirksämter bearbeiten die Themen in einem abgestimmten Ansatz. Beispiele für konkrete Maßnahmen sind das Projekt „Diversynergy“, bei dem diskriminierungsfreie Strukturen und Prozesse in Pilotbehörden entwickelt und später in allen Behörden eingeführt werden, sowie die Weiterentwicklung des „Horizontalen Antidiskriminierungsbüros Hamburg“. Dort wird das Beratungsangebot um die Kategorien „Alter“ und „Behinderung“ ergänzt und alle Diskriminierungsformen zusammengeführt. Die Umsetzung wird durch ein begleitendes Monitoring überprüft.
Gemeinsam für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft
Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank erklärte, die Strategie setze ein klares Zeichen gegen Benachteiligung, ob Antisemitismus, Rassismus oder Diskriminierung aufgrund von Alter oder Behinderung. Sie betonte, dass es eines gemeinschaftlichen Einsatzes bedürfe, um Diskriminierung in allen Lebensbereichen – vom Sportverein über Behördengänge bis hin zum Arbeitsalltag – zu bekämpfen. Sie dankte allen Behörden und der Zivilgesellschaft für deren Beitrag und rief dazu auf, Hamburg zu einem echten „Safe Space“ für alle zu machen.
Hintergrund und Zielsetzung der Strategie
Die neue Antidiskriminierungsstrategie verfolgt das Ziel eines solidarischen Hamburgs ohne Diskriminierung. Dabei wird eine Haltung gefördert, die Vielfalt als Bereicherung versteht. Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft arbeiten eng zusammen, um dies zu erreichen. Die Strategie ergänzt bestehende Senatsstrategien, die auf einzelne Zielgruppen fokussiert sind, und berücksichtigt alle relevanten Diskriminierungskategorien. Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis sowie die organisierte Zivilgesellschaft waren umfangreich in den Entwicklungsprozess eingebunden.
Handlungsschwerpunkte der Strategie
Die Strategie konzentriert sich auf sechs Kernbereiche:
- Empowerment und Partizipation
- Erkenntnisgrundlagen
- Aktivierung von Zivilgesellschaft und Unternehmen
- Sensibilisierung und Organisationsentwicklung in der Verwaltung
- Beratung und Beschwerde
- Rechtlicher Diskriminierungsschutz
Monitoring und Evaluation
Nach zwei Jahren wird der Senat eine Zwischenbilanz zur Umsetzung der Maßnahmen ziehen und der Bürgerschaft berichten. Nach fünf Jahren erfolgt eine umfassende Evaluation, die die Wirksamkeit der Strategie sowie mögliche Hürden analysiert. Auf Basis dieser Erkenntnisse wird entschieden, ob und wie die Strategie weiterentwickelt werden soll.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des Hamburger Senats vom 03.12.2024