Inklusion stärken: Neues Qualifizierungsprogramm an der HAW Hamburg

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Die Hamburger Senatskoordinatorin für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen hat ein neues Qualifizierungsprogramm für Menschen mit Behinderungen an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) initiiert. Im Rahmen des innovativen Inklusionsprojekts „Bildungsfachkräfte“ werden die Teilnehmenden zu Botschafterinnen und Botschaftern für Inklusion ausgebildet.

Ziel des Qualifizierungsprogramms

Acht Personen, die bislang in Werkstätten für behinderte Menschen tätig waren oder darauf Anspruch hätten, nehmen an einem dreijährigen Vollzeit-Qualifizierungsprogramm teil. Sie erlernen dabei, Studierenden sowie Lehr-, Fach- und Führungskräften auf praxisnahe Weise Wissen über Inklusion zu vermitteln. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Programms ist vorgesehen, die Absolventinnen und Absolventen sozialversicherungspflichtig an der HAW Hamburg zu beschäftigen. Die Förderung des Projekts erfolgt unter anderem durch Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF Plus).

Aussagen der Verantwortlichen zum Projekt

Die Wissenschafts- und Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank betonte, dass das Projekt „Bildungsfachkräfte“ an der HAW Hamburg nicht nur ein bedeutendes Zeichen für Inklusion setze, sondern auch einen Gewinn für den Wissenschaftsstandort Hamburg darstelle. Sie wünschte den acht Teilnehmenden einen gelungenen Start und hob die Wichtigkeit dieses Pilotprojekts hervor.

Ulrike Kloiber, die Senatskoordinatorin für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, erklärte, das Vorhaben markiere einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einer inklusiven Hochschullandschaft in Hamburg. Sie betonte, dass Lehre und Forschung in ihrer Planung und Zusammensetzung noch inklusiver werden müssten, um den gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen. Insbesondere in den Bereichen Stadtplanung, Mobilität und Digitalisierung sei es essenziell, inklusive Antworten auf gesellschaftliche Fragen zu finden.

Perspektiven der Hochschulleitung

Prof. Dr. Ute Lohrentz, Präsidentin der HAW Hamburg, erläuterte, dass im Rahmen des Projekts „Hochschulbildung inklusiv“ eine Pilotierung der Zusammenarbeit von Studierenden, Lehrenden und Bildungsfachkräften stattfinde. Diese Zusammenarbeit soll die Diversity- und Inklusionskompetenz aller Beteiligten fördern. Menschen, die bisher von der Arbeit in Lehre und Forschung ausgeschlossen waren, erhielten so eine Chance auf Beschäftigung und Einflussnahme. Lohrentz äußerte ihre Zuversicht, dass das Projekt die Hochschulkultur nachhaltig positiv prägen und die Studierenden zu kompetenten Fach- und Führungskräften für eine inklusive Arbeitswelt entwickeln werde.

siehe dazu auch:  Zukunftsweisende Kulturförderung: Hamburgs Rahmenkonzept für junge Menschen

Perspektive der Hamburger Arbeitsassistenz

Achim Ciolek, Geschäftsführer der Hamburger Arbeitsassistenz, äußerte seine Freude über die Qualifizierung von acht Menschen mit Lernschwierigkeiten, mit dem Ziel, sie in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse zu überführen. Er hob hervor, dass die für die Qualifikation erforderlichen behinderungsbedingten Erfahrungen in diesem Projekt als Voraussetzung und nicht als Hindernis gesehen werden. Dies eröffne die Möglichkeit, die Hochschule inklusiver zu gestalten und Studierende dazu zu befähigen, auch im späteren Beruf Inklusion aktiv zu fördern.

Über das Projekt „Hochschulbildung inklusiv“

Im Wintersemester 2024/25 startet das Projekt „Hochschulbildung inklusiv“ an der HAW Hamburg. Die acht Teilnehmenden, die bisher in Werkstätten für behinderte Menschen tätig waren oder darauf Anspruch hätten, werden in einem dreijährigen Vollzeit-Programm zu Bildungsfachkräften qualifiziert, die ihre eigenen Erfahrungen nutzen, um Wissen über Inklusion zu vermitteln. Nach erfolgreichem Abschluss ist eine dauerhafte Anstellung an der HAW Hamburg vorgesehen.

Unterstützung und Förderung

Das Projekt wird in Kooperation zwischen der HAW Hamburg und der Hamburger Arbeitsassistenz (HAA) durchgeführt. Die HAA übernimmt die Qualifizierung und Betreuung der Teilnehmenden vor Ort an der Hochschule. Fachliche Beratung leistet das Institut für Inklusive Bildung an der Universität Kiel (IIB), das das Konzept der Bildungsfachkräfte entwickelt und bereits in mehreren Bundesländern erfolgreich umgesetzt hat. Die HAW Hamburg begleitet die Qualifizierung wissenschaftlich und koordiniert die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure. Fördermittel erhält das Projekt von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre, der Aktion Mensch Stiftung und dem Europäischen Sozialfonds (ESF Plus).

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des Landes Hamburg vom 11.11.2024f

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