Am Dienstag, den 3. Dezember 2024, wurde der Jahresbericht Verbraucherschutz 2023 in der Sitzung der Deputation für Gesundheit, Pflege und Verbraucherschutz präsentiert. Der Bericht beschreibt ausführlich die Tätigkeiten, Kontrollen und Untersuchungsergebnisse der Lebensmittelüberwachungs-, Tierschutz- und Veterinärdienste des Landes Bremen, einschließlich des Hafenärztlichen Dienstes (LMTVet) und des Landesuntersuchungsamtes für Chemie, Hygiene und Veterinärmedizin (LUA). Diese Arbeiten wurden in Kooperation mit dem Fachreferat der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz durchgeführt. Der Bericht deckt die Bereiche Lebensmittel- und Futtermittelkontrollen, Tierschutz und Tiergesundheit, Pflanzenschutz und Pflanzengesundheit, Eingangskontrollen an Grenzkontrollstellen, wirtschaftlichen und ernährungsbezogenen Verbraucherschutz, mikrobiologische Wasseruntersuchungen sowie den Hafenärztlichen Dienst ab.
Bedeutung des Verbraucherschutzes
Die Verbraucherschutzsenatorin Claudia Bernhard betonte die Relevanz des Themas für alle Bürgerinnen und Bürger. Sie hob hervor, dass der LMTVet und das LUA durch ihre Arbeit die Sicherheit von Konsumgütern gewährleisten. Dafür sprach sie den Mitarbeitenden der Ämter und ihres Fachreferats ihren Dank aus.
Wichtige Erkenntnisse aus dem Jahresbericht 2023
Neuorganisation und personelle Änderungen
Im Jahr 2023 wurden die Amtsleitungen des LMTVet und des LUA neu besetzt, mit Dr. Kirstin Haunhorst und Dr. Lutz Elflein an der Spitze. Eine bedeutende Änderung war die Einrichtung einer eigenen Abteilung für Tierschutz, Tiergesundheit und tierische Nebenprodukte im LMTVet.
Anstieg der Hygieneverstöße in der Gastronomie
Die Lebensmittelkontrollen zeigten einen deutlichen Anstieg von Hygieneverstößen in der Gastronomie. Die Zahl der Verstöße mit einem Bußgeld von über 350 Euro stieg von 16 im Jahr 2022 auf 38 im Jahr 2023. Solche Verstöße werden gemäß § 40 LFGB auf der Website des LMTVet veröffentlicht. Im Lebensmitteleinzelhandel ging die Zahl der Verstöße hingegen zurück: von 11 im Jahr 2022 auf 5 im Jahr 2023.
Rückgang der Beanstandungen bei der Schlachttieruntersuchung
Die vorläufigen Beanstandungen bei der Schlachttier- und Fleischuntersuchung im Schlachthof Bremerhaven gingen zurück. Die Zahl der als genussuntauglich beurteilten Schlachttiere blieb jedoch auf dem Niveau des Vorjahres. Trichinenfunde wurden keine registriert.
Sinkende Beanstandungsquote bei Lebensmittelproben
Die Beanstandungsquote bei den durch das LUA untersuchten Lebensmittelproben sank von 8,6 Prozent im Jahr 2022 auf 7,9 Prozent im Jahr 2023.
Pestiziduntersuchung bei Erdbeeren
Ein Schnellprogramm zur Untersuchung von Pestizidrückständen in Erdbeeren mit regionalem Bezug zeigte, dass keine Messwerte über den zulässigen Rückstandshöchstgehalten lagen.
Verstöße bei der Futtermittelüberwachung
Im Bereich der Futtermittelüberwachung wurden elf Ordnungswidrigkeitenverfahren und ein Strafverfahren eingeleitet. Im Jahr 2022 waren es fünf Ordnungswidrigkeitenverfahren.
Zunahme im Tierschutzbereich
Die Zahl der Maßnahmen im Tierschutzbereich stieg deutlich an. Es wurden 75 Tiere fortgenommen (im Vergleich zu 22 im Vorjahr), 16 Tierhaltungs- und Betreuungsverbote ausgesprochen (2022: 5), 79 Ordnungswidrigkeitenverfahren (2022: 53) sowie 59 Strafverfahren (2022: 25) eingeleitet.
Tierseuchenlage und Blauzungenkrankheit
Im Bereich der Tierseuchen war das Jahr 2023 weitgehend unauffällig. Allerdings musste Bremen aufgrund von Ausbrüchen der Blauzungenkrankheit in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen den Status „seuchenfrei“ aufgeben.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der Pressestelle des Senats Bremens vom 03.12.2024