Kooperation im Tiergarten: Biber- und Baumschutz vereint

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In einer Großstadt wie Berlin ist es oft schwierig, verschiedene Interessen zu vereinen – dies gilt auch im Bereich des Naturschutzes. Um den Schutz der Biber sowie des wertvollen Baumbestandes im Großen Tiergarten zu gewährleisten, haben sich die Untere Naturschutzbehörde, das Grünflächenamt im Bezirk Mitte und die Stadtnatur-Ranger der Stiftung Naturschutz Berlin zusammengeschlossen. Im Rahmen eines „Green Social Day“ trugen heute 100 Freiwillige des Beratungsunternehmens WTS Advisory einen Schutzanstrich gegen Biberverbiss auf besonders schützenswerte Bäume im Park auf.

Der Große Tiergarten als Hotspot der Artenvielfalt

Der Große Tiergarten ist nicht nur Berlins grüne Lunge, sondern auch ein wichtiger Ort für die Artenvielfalt und ein beliebtes Erholungsgebiet. Die Rückkehr des Bibers in den Park wird als Erfolg des Artenschutzes gefeiert, bringt jedoch Herausforderungen mit sich. Einerseits bedroht der Verbiss wertvolle Bäume, andererseits soll der streng geschützte Biber in der Parkanlage seinen Lebensraum finden, ohne die Verkehrssicherheit zu gefährden. Diese Anforderungen erforderten eine umfassende Kooperation, die Naturschutz, Denkmalschutz und Verkehrssicherheit gleichermaßen berücksichtigt.

Green Social Day: Einsatz für den Baumschutz

Im Rahmen eines „Green Social Day“, organisiert von der Koordinierungsstelle Ehrenamt der Stiftung Naturschutz Berlin, setzten etwa 100 Freiwillige von WTS Advisory unter Anleitung der Stadtnatur-Rangerinnen Dr. Laura Damerius und Simone Völker sowie der zuständigen Behörden eine Schutzmaßnahme um. Dabei wurden ausgewählte Bäume mit einem speziellen Anstrich versehen, der Quarzsand enthält und mechanisch wirkt. Der atmungsaktive Belag schützt die Baumstämme vor Verbiss und soll die Biber in weniger sensible Bereiche des Parks lenken.

Die Rangerinnen erklärten, dass durch diese gezielte Lenkung und eine zusätzliche Ablenkfütterung eine naturschutzfreundliche Ansiedlung des Bibers gefördert werde. Alle beteiligten Stellen arbeiteten eng zusammen, um den Schutz der Biber und der historischen Baumlandschaft gleichermaßen sicherzustellen.

siehe dazu auch:  Wohnraum für Wohnungslose: Senat beschließt Fortschrittsbericht

Synergien im urbanen Naturschutz

Der Bezirksstadtrat für Ordnung, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen, Christopher Schriner, betonte, dass dieses Projekt ein Beispiel dafür sei, wie Naturschutz in einem urbanen Raum funktionieren könne. Er hob hervor, dass die Zusammenarbeit von Naturschutz, Denkmalschutz und Verkehrssicherheit für das ökologische Gleichgewicht im Tiergarten von großer Bedeutung sei.

Langfristige Perspektiven für den Schutz von Bäumen und Bibern

In den kommenden Monaten sollen die Schutzmaßnahmen weiterentwickelt und die Kooperation zwischen den beteiligten Akteuren vertieft werden. Ziel ist es, den langfristigen Erhalt der wertvollen Bäume sowie eine harmonische Koexistenz der Biber im Großen Tiergarten zu gewährleisten.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der Stiftung Naturschutz Berlin vom 25.10.2024

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