Im Rahmen des Projekts „Luchs Thüringen – Europas Luchse vernetzen“ sind die ersten Luchse im Thüringer Wald ausgewildert worden. Die beiden Tiere, die als erste freigelassen wurden, sind die Luchsin Frieda und der Kuder Viorel. Frieda stammt aus dem deutschlandweit ersten Koordinationsgehege in Hütscheroda, während Viorel ein Wildfang aus den rumänischen Karpaten ist. Ziel des Projekts ist es, in den kommenden vier Jahren jährlich bis zu fünf Luchse auszuwildern.
Internationale Workshops zum Luchsmanagement
Im Rahmen des Projekts sollen in mehreren Workshops Fragen zur Planung und Umsetzung von Wiederansiedlungsvorhaben für Luchse diskutiert werden. Fachleute aus verschiedenen Ländern, darunter Spanien (Kastilien), Rumänien, Belgien, Slowenien und Kroatien, nehmen an den Veranstaltungen teil. Ziel ist der Austausch von Wissen und Erfahrungen zur erfolgreichen Ansiedlung von Luchsen.
Thüringen als Vorbild für die EU
Umweltminister Stengele betonte, Thüringen könne ein Vorbild für die EU im Luchsmanagement sein. Er erklärte, dass der Luchs ein faszinierendes Tier und ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems sei. Seine Hoffnung sei, dass die ausgewilderten Tiere und ihre Nachkommen im Thüringer Wald wieder heimisch würden. Er beschrieb seine Eindrücke bei der ersten Auswilderung, die ihn tief berührt habe.
Thüringer Wald als Verbindungskorridor
Thüringen spielt eine entscheidende Rolle für die Zukunft der Luchse in Deutschland und Mitteleuropa. Im Thüringer Wald leben derzeit bis zu zehn ausgewachsene Luchse, während die Gesamtpopulation in Deutschland bei etwa 130 Tieren liegt. Der Thüringer Wald dient dabei als essenzieller Verbindungskorridor zwischen den Luchspopulationen im Harz und im Bayerischen Wald.
Förderung der genetischen Vielfalt
Die Wiederansiedlung der Luchse trägt zur Erhöhung der genetischen Vielfalt und damit zur Stabilität des Ökosystems bei. Bereits im Mai und August 2024 wurden vier Luchse im Thüringer Wald freigelassen. Bis 2027 ist geplant, insgesamt bis zu 20 Tiere auszuwildern, um die Population weiter zu stärken und langfristig zu sichern.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz vom 26.11.2024