Am Dienstag, 10. Dezember 2024, hat die nordrhein-westfälische Landesregierung den ersten Aktionsplan gegen Einsamkeit verabschiedet. Unter dem Titel „Du+Wir=Eins – Nordrhein-Westfalen gegen Einsamkeit“ bündelt dieser Plan Maßnahmen gegen Einsamkeit aus allen Ministerien der Landesregierung. Ministerpräsident Hendrik Wüst stellte den Aktionsplan gemeinsam mit Prof. Dr. Maike Luhmann, einer Einsamkeitsforscherin der Ruhr-Universität Bochum, vor.
Der Aktionsplan: Ein Herzstück der Strategie gegen Einsamkeit
Ministerpräsident Wüst betonte, der Aktionsplan sei das Herzstück der Strategie gegen Einsamkeit in Nordrhein-Westfalen. Er erklärte, dass 100 konkrete Maßnahmen aus allen Ressorts sowie knapp 200 Ideen von Bürgerinnen und Bürgern, Institutionen und Verbänden verdeutlichten, wie umfassend das Thema sei. Einsamkeit sei eine der zentralen sozialen Fragen unserer Zeit. Ein besonderer Schwerpunkt des Plans liege darauf, Einsamkeit bei jungen Menschen zu bekämpfen, um zu verhindern, dass sich diese Problematik in das Erwachsenenalter übertrage. Wüst hob hervor, dass alle die Verantwortung tragen, ein unterstützendes und wertschätzendes Umfeld zu schaffen.
Sensibilisierung und gesamtgesellschaftlicher Ansatz
Prof. Dr. Maike Luhmann ergänzte, dass es essenziell sei, das Bewusstsein für das Thema Einsamkeit und deren Folgen zu schärfen. Sie betonte, Einsamkeit sei ein Querschnittsthema, das alle Lebensbereiche berühre. Um diese Herausforderung zu bewältigen, sei die Beteiligung möglichst vieler Akteure notwendig. Sie nannte Wohlfahrtsverbände, ehrenamtliche Initiativen, Wissenschaft, Politik, Bildungssektor, Unternehmen und Sportvereine als wichtige Partner. Der Ansatz des Aktionsplans, diese Breite zu berücksichtigen, sei daher sehr begrüßenswert.
Ein einzigartiger Ansatz in der Einsamkeitspolitik
Der Aktionsplan Einsamkeit ist ein bundesweit einmaliger Meilenstein. Er bündelt systematisch bestehende, neue und geplante Maßnahmen gegen Einsamkeit aus allen Ressorts und stellt sie nachvollziehbar dar. Dies sei bislang nur in Nordrhein-Westfalen umgesetzt worden. Der Plan diene nicht nur der Information, sondern auch der Vernetzung und der Förderung eigener Ideen. Er sei sprachlich verständlich, barrierefrei gestaltet und lade zur aktiven Mitwirkung ein.
Auswirkungen von Einsamkeit und gesellschaftliche Folgen
Der Plan entwickelt Maßnahmen, um die negativen Auswirkungen von Einsamkeit auf die seelische und körperliche Gesundheit zu mindern. Gleichzeitig werden auch die gesellschaftlichen Folgen, wie der Einfluss von Einsamkeit auf die Demokratie, thematisiert. Hierzu bietet der Aktionsplan ein umfassendes Bündel an Maßnahmen.
Große Beteiligung aus der Gesellschaft
Parallel zur Erstellung des Plans fand ein großes Online-Beteiligungsverfahren statt. 191 Personen, Verbände und Institutionen nahmen daran teil und brachten Ideen, Tipps und Kommentare ein. Diese Beiträge wurden in den Aktionsplan aufgenommen und sind über QR-Codes abrufbar. Die breite Resonanz zeigt, wie groß das Interesse der Bevölkerung an der Bekämpfung von Einsamkeit ist.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der Landesregierung NRW vom 10.12.2024