Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach beabsichtigt, die regionale Vernetzung im Bereich Gesundheit und Pflege in Bayern weiter auszubauen. Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Gesundheitsregionenplus betonte Gerlach am Mittwoch in München, dass diese Regionen ein Erfolgsmodell darstellen. Sie erinnerte daran, dass 2014 die Idee entstand, die Gesundheitsakteure vor Ort stärker zu vernetzen und die Zusammenarbeit gezielt zu fördern.
Lokale Lösungen für Gesundheitsversorgung und Prävention
Die Ministerin erklärte, dass die Gesundheitsregionenplus den Städten und Landkreisen ermöglichen sollen, maßgeschneiderte Lösungen für Gesundheitsversorgung, Pflege, Prävention und Gesundheitsförderung der Bevölkerung vor Ort zu entwickeln. Dabei stehe die regionale Gesundheitsvorsorge und -versorgung im Vordergrund, unterstützt durch ein 2015 initiiertes Förderprogramm, das die Gesundheitsregionenplus mit bis zu 250.000 Euro über fünf Jahre fördert. Der Kreis der Gesundheitsregionenplus hat sich seitdem stetig vergrößert und umfasst mittlerweile 62 Mitglieder. Fachlich begleitet werden die Regionen von einer speziellen Leitstelle beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL).
Gesundheitsregionenplus als Innovationsmotor
Gerlach hob hervor, dass die Gesundheitsregionenplus dank der kontinuierlichen finanziellen Förderung durch den Freistaat eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung und Umsetzung innovativer Ideen übernehmen. Die Netzwerke seien ein großer Gewinn für die Bevölkerung, da sie die medizinische und pflegerische Versorgung vor Ort verbessern, insbesondere in ländlichen Gebieten. Darüber hinaus sei es Gerlach ein Anliegen, die Gesundheitsförderung und Prävention verstärkt in den Alltag der Menschen zu integrieren.
Gesetzliche Verankerung geplant
Die Ministerin kündigte an, dass die erfolgreiche Netzwerkstruktur der Gesundheitsregionenplus in absehbarer Zeit auf eine gesetzliche Grundlage gestellt werden soll, um eine flächendeckende Etablierung in ganz Bayern zu ermöglichen. Erste wichtige Schritte seien bereits getan: Mitte September beschloss das Kabinett einen entsprechenden Gesetzentwurf, der am 26. September in den Bayerischen Landtag eingebracht wurde.
Fortsetzung und Erweiterung der Gesundheitsregionenplus
Gerlach zeigte sich erfreut darüber, dass die Arbeit und der Erfolg der Gesundheitsregionenplus auch vor Ort wertgeschätzt werden. Alle Regionen, deren Förderung zum Ende des Jahres ausläuft, hätten signalisiert, dass sie ihre Arbeit nahtlos fortsetzen möchten. Zudem hätten weitere Regionen Interesse bekundet, ab dem kommenden Jahr eine eigene Gesundheitsregionplus zu gründen.
Online-Suche nach Gesundheitsangeboten erleichtert
Abschließend wies Gerlach auf eine neue digitale Möglichkeit hin, regionale Gesundheitsförderungsprogramme zu finden. Seit Sommer dieses Jahres sind alle Gesundheitsangebote und -maßnahmen der Gesundheitsregionenplus in einer Online-Datenbank recherchierbar, die seit Juli 2024 bereits fast 800 Angebote umfasst. In der Datenbank findet sich beispielsweise das Projekt „Schwimmen für STARKE Kinder“ in Schweinfurt, das „Fit Kids“-Projekt im Landkreis Deggendorf oder „Fürth bewegt! – Teilhabe und Bewegungsförderung im öffentlichen Raum der Stadt Fürth“.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der Bayerischen Staatsregierung vom 13.10.2024