Seegras retten – MV setzt auf Klimaschutz und Biodiversität

Datum:

Mecklenburg-Vorpommern initiiert ein umfangreiches Projekt zur Erfassung und Wiederansiedlung von Seegraswiesen an der Ostseeküste. Das Vorhaben „MV Seagrass for climate“ wird im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) mit rund 12 Millionen Euro gefördert. Das Projekt beginnt am 1. Januar 2025 und läuft über acht Jahre.

Ziele und Schwerpunkte des Projekts

Das Projekt hat zum Ziel, aktuelle und historische Seegrasvorkommen zu erfassen, geeignete Standorte zu identifizieren und Pilotprojekte zur Wiederansiedlung umzusetzen. Auf Basis dieser Erkenntnisse soll eine langfristige Strategie zur Wiederansiedlung von Seegraswiesen entlang der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns entwickelt werden. Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus erklärte, das Vorhaben solle heimische Ökosysteme stärken und ihre Klimaschutzleistungen ausbauen.

Bedeutung von Seegraswiesen

Seegraswiesen gelten als natürliche CO₂-Senken und können bis zu 50-mal mehr Kohlenstoff binden als Wälder vergleichbarer Größe an Land. Sie spielen zudem eine wesentliche Rolle für die Artenvielfalt in der Ostsee, da sie als Lebensraum und Rückzugsgebiet für zahlreiche Meeresorganismen dienen. Darüber hinaus leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel.

Beitrag zur Klimaschutzstrategie

Minister Backhaus betonte, dass Seegraswiesen eine zentrale Rolle in der Klimaanpassungs- und Biodiversitätsstrategie Mecklenburg-Vorpommerns spielen. Neben der Zustandserfassung und der Durchführung von Pilotprojekten soll das Projekt eine umfassende Seegrasstrategie entwickeln, die langfristig zur Erreichung der Klimaschutz- und Artenvielfaltsziele des Landes beiträgt.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit vier Partnern aus drei Bundesländern umgesetzt. Es wird vom Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt sowie vom Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) geleitet. Minister Backhaus hob hervor, dass der interdisziplinäre Ansatz es ermögliche, mit modernsten Methoden ein umfassendes Bild des Ist-Zustands zu gewinnen. Neben der Kartierung und Dichteerfassung von Seegras werden auch das Mikrobiom der Pflanze und die Sedimentveränderungen untersucht.

siehe dazu auch:  Stärkung und Modernisierung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes

Integration in bestehende Datenportale

Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die digitale Strategie, bei der die erhobenen Daten in bestehende Landesdatenportale integriert werden sollen. Dadurch können die Ergebnisse langfristig genutzt und in politische Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Minister Backhaus betonte die Bedeutung der engen Zusammenarbeit zwischen Ministerium, Landesbehörden und Wissenschaft, um Handlungsempfehlungen aus der Forschung direkt in der Politik umzusetzen.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des Ministeriums für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt des Landes MV vom 19.12.2024

teilen:

beliebt

könnte auch interessant sein
ähnliche

EU stärkt Mikroelektronikforschung

Die Europäische Union erweitert ihre Infrastruktur für die Mikroelektronikforschung....

Erhöhte Landesförderung für den Verbraucherschutz in Sachsen-Anhalt

Das Land Sachsen-Anhalt erhöht die Förderung für die Verbraucherzentrale...

Städtebauförderung stärkt Genthin und den ländlichen Raum in Sachsen-Anhalt

Die Stadt Genthin erhält im Rahmen der Städtebauförderung rund...

Sachsen erforscht KI und Blockchain in der Finanzverwaltung

Die sächsische Finanzverwaltung und die Hochschule Mittweida planen eine...