Trinkwasserversorgung in Bremen: Herausforderungen und Lösungen bis 2050

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Der Klimawandel stellt die Trinkwasserversorgung vor neue Herausforderungen. Um diesen zu begegnen, hat Bremen in Zusammenarbeit mit dem Energie- und Trinkwasserversorger swb sowie dem Institut für Wasserforschung (IWW Zentrum Wasser) ein Trinkwasserversorgungskonzept für das Land Bremen entwickelt. Dieses Konzept analysiert den zukünftigen Bedarf an Trinkwasser und zeigt auf, wie dieser gedeckt werden kann. Am 8. Januar 2025 stellten Kathrin Moosdorf, Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, und Gunnar Geise, swb-Vorstand Vertrieb, die Ergebnisse vor. Kathrin Moosdorf erklärte, dass Bremen mit dem neuen Konzept eine fundierte Planungsgrundlage bis 2050 habe, um die Trinkwasserversorgung für Bevölkerung und Unternehmen sicherzustellen. Sie betonte, dass erstmals künftige Veränderungen durch den Klimawandel in die Datengrundlage eingeflossen seien, wodurch zentrale Fragen zur zukünftigen Wasserversorgung beantwortet werden könnten.

Prognosen und Einflussfaktoren auf den Wasserbedarf

Das Konzept enthält detaillierte Prognosen des zukünftigen Wasserbedarfs für verschiedene Nutzergruppen bis 2050. Es beleuchtet die Faktoren, die den Wasserverbrauch in Bereichen wie Bevölkerung, Industrie und Landwirtschaft beeinflussen. Veränderungen beim Klima, Umweltbelastungen und die zu erwartende Bevölkerungsentwicklung wirken sich dabei auf die Grundwasserressourcen in der Region Bremen und im niedersächsischen Umland aus. Das Konzept definiert die Rahmenbedingungen, innerhalb derer die Trinkwasserversorgung erfolgen soll.

Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserversorgung

Der Klimawandel verstärkt sowohl die Gefahr von Wasserknappheit als auch die von Überschwemmungen. Längere Hitzeperioden und steigende Temperaturen führen zu einem erhöhten Spitzenbedarf an Trinkwasser. Gleichzeitig belasten Schadstoffeinträge aus Siedlungen, Industrie, Verkehr und Landwirtschaft die Qualität des Grundwassers, was die Verfügbarkeit von Trinkwasser in städtischen Räumen wie Bremen zusätzlich einschränkt.

Trinkwasserbedarf steigt

Für die Städte Bremen und Bremerhaven wird ein Anstieg des Trinkwasserbedarfs bis 2050 prognostiziert. Um die Qualität und Menge des bereitgestellten Trinkwassers langfristig zu sichern, sieht das Konzept verschiedene Maßnahmen vor. Dazu zählen die Förderung einer gewässerschonenden Landwirtschaft in Wasserschutzgebieten sowie ein umfassendes Monitoring der Grundwasserqualität.

siehe dazu auch:  Diplom-Feier: Nachwuchskräfte stärken Steuerverwaltung

Zusammenarbeit mit Niedersachsen

Der Bezug von Wasser aus Niedersachsen soll zukünftig durch eine strategische, länderübergreifende Zusammenarbeit zwischen Bremen, swb und niedersächsischen Wasserversorgungsunternehmen gestärkt werden. Kathrin Moosdorf erklärte, dass Klimawandel und demographische Entwicklung eine Neuausrichtung der öffentlichen Wasserversorgung erforderlich machten. Diese könne nur durch eine enge Kooperation aller Akteure gemeistert werden. Der im Herbst 2024 geschlossene Wasserpakt mit Niedersachsen sei eine wesentliche Grundlage für das vorgelegte Trinkwasserversorgungskonzept.

Projekte und Maßnahmen zur Wasserversorgung

Gemeinsam mit den niedersächsischen Partnern sollen Projekte entwickelt werden, um zukünftige Herausforderungen zu bewältigen. Dabei liegt der Fokus auf der Deckung des steigenden Wasserbedarfs, der Förderung eines verantwortungsvollen Umgangs mit Trinkwasser, der stärkeren Vernetzung lokaler Versorgungsräume und dem Abpuffern von Spitzenlasten.

Gunnar Geise betonte die Bedeutung des Wasserpakts und des neuen Konzepts für eine gemeinsame Kooperation. Er hob hervor, dass swb die Verantwortung für die sichere Bereitstellung der Infrastruktur und die Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen aktiv übernehmen werde.

Förderung von Wassersparen

Zusätzlich wird Bremen Aktivitäten zur Förderung des Wassersparens intensivieren. Ein neues Projekt soll Einsparpotenziale beim Trinkwasserverbrauch identifizieren, um den zukünftigen Verbrauch zu reduzieren. Begleitende Initiativen sollen das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger für einen sparsamen Umgang mit der Ressource Wasser stärken.

Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt im Rahmen des neuen Kooperationsmodells „Wasser Bremen“ (KoM-WaB), das die Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure koordiniert.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der Pressestelle des Senats Bremens (Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft) vom 08.01.2025

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