Der Wald in Nordrhein-Westfalen spielt eine zentrale Rolle für Tiere, Pflanzen, den Klimaschutz, die Holzwirtschaft und die Menschen. In den vergangenen Jahren haben jedoch Stürme, lange Dürreperioden und der Borkenkäfer erhebliche Schäden verursacht. Um den Wald zu stärken, seine Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel zu verbessern und den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken, initiiert die Landesregierung gemeinsam mit Verbänden des Waldbesitzes, des Naturschutzes und der Forstwirtschaft den „Waldpakt 2.0“. Bereits 2019 war ein erster Waldpakt unterzeichnet worden, wie das Landeskabinett in einer Sitzung beschloss.
Die Bedeutung des Waldes und die Zukunftsaufgaben
Ministerpräsident Hendrik Wüst betonte, etwa ein Drittel Nordrhein-Westfalens sei bewaldet. Er erklärte, die zentrale Zukunftsaufgabe bestehe darin, den Wald mit seinen vielfältigen Schutz- und Nutzfunktionen zu stärken. Der Umbau hin zu vielfältigen Mischwäldern müsse fortgesetzt werden. In diesem Zusammenhang hob er die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Waldbesitz, Naturschutz und Forstwirtschaft im Rahmen des Waldpakts 2.0 hervor. Der Ministerpräsident erklärte, klimastabile und robuste Wälder seien ein nachhaltiges Erbe für künftige Generationen. Nur gemeinsames Handeln könne die Wälder stärken.
Schäden und Wiederbewaldung
Bis heute sind mehr als 130.000 Hektar Kahlflächen im Wald entstanden, und die Schadholzsumme beläuft sich auf über 45 Millionen Kubikmeter. Im vergangenen Jahr entspannte sich die Lage witterungsbedingt etwas. Trotz laufender Wiederbewaldung bleibt die Notwendigkeit groß, den Wald durch ein breites Bündnis zu unterstützen. Ziel des Waldpakts 2.0 ist es, die Anpassungsfähigkeit der nordrhein-westfälischen Wälder zu verbessern und den Folgen des Klimawandels durch gezielte Maßnahmen entgegenzuwirken.
Engagement für vielfältige Mischwälder
Ministerin Gorißen hob hervor, dass der hohe Einsatz des Waldbesitzes und der Verbände für den Wald weiter verstärkt werden müsse, um klimawandelresistente Mischwälder zu schaffen. Der neue Waldpakt sei ein gemeinsames Bekenntnis zur Zukunft des Waldes als Ort der Biodiversität, Rohstoffquelle und Klimaschützer.
Minister Krischer betonte, der Wald müsse naturnah gestaltet werden, insbesondere durch eine bewusste Baumartenwahl und strukturierte Wildnisflächen. Nur so könne der Wald als Beitrag zur Bewältigung von Klima- und Biodiversitätskrisen wirksam werden.
Breiter gesellschaftlicher Konsens
Christoph Ewers, Vorsitzender des Forstausschusses NRW, erklärte, der Waldpakt dokumentiere einen breiten gesellschaftlichen Konsens für eine multifunktionale Forstwirtschaft im Klimawandel. Der Pakt biete eine solide Grundlage, um konkrete Maßnahmen zu fördern und umzusetzen.
Holzbau als Beitrag zum Klimaschutz
Ministerin Scharrenbach hob die Bedeutung des Holzbaus hervor, der eine Renaissance erlebe. Seit 2017 unterstützt das Ministerium verschiedene Programme, um den Holzbau zu fördern, darunter die öffentliche Wohnraumförderung und Städtebauförderung. Die Einführung der Muster-Holzbau-Richtlinie in das nordrhein-westfälische Recht habe weiteres Wachstum im Holzbau ermöglicht.
Handlungsfelder des Waldpakts 2.0
Der neue Waldpakt definiert mehrere zentrale Handlungsfelder:
- Entwicklung klimaresilienter Waldökosysteme
Die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder unter Berücksichtigung der Klimawandelfolgen soll sicherstellen, dass der Wald seine Leistungen für Gesellschaft und Natur aufrechterhalten kann. Gleichzeitig soll der regionale Holzbedarf aus nachhaltigen Quellen gedeckt werden. - Unterstützung für Wald und Waldbesitz
Die Leistungen des Waldbesitzes für Klimaschutz, Artenschutz und Biotopschutz sollen anerkannt und die Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass diese auch künftig erbracht werden können. - Verwendung von Holz
Holz aus heimischen Wäldern ist klimafreundlich und bindet Kohlenstoff. Der Einsatz für langlebige Produkte und die Förderung des Holzbaus sollen intensiviert werden. Die Öffentlichkeit soll besser über die Vorteile der stofflichen Holznutzung informiert werden.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der Landesregierung NRW vom 16.01.2025