Bauvorbereitungen für Hochwasserrückhaltebecken Oberbobritzsch gestartet

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Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen hat in dieser Woche mit weiteren Vorbereitungen für den Bau des Hochwasserrückhaltebeckens Oberbobritzsch in den Landkreisen Mittelsachsen und Sächsische Schweiz / Osterzgebirge begonnen. Derzeit werden etwa 10.000 Quadratmeter Aufforstungsflächen gerodet und 144 Bäume gefällt. Diese Arbeiten sollen bis Ende des Monats abgeschlossen sein und kosten etwa 140.000 Euro, finanziert aus Bundes- und Landesmitteln des Nationalen Hochwasserschutzprogramms.

Bauvorbereitung und Baumfällung

Die betroffenen Flächen liegen im Bereich der künftigen Dammbaustelle und der zu errichtenden Bauhauptstraße. Schon im letzten Jahr wurden zur Vorbereitung des Baus Bäume gefällt, um eine Rohwasserleitung aus dem Baufeld zu verlegen, wie aus einer Pressemitteilung vom 20. Oktober 2023 hervorgeht. Diese Arbeiten sollen voraussichtlich bis zum Jahresende abgeschlossen werden.

Umweltverträgliche Durchführung

Baumfällungen dürfen grundsätzlich nur während der vegetationsarmen Zeit von Anfang Oktober bis Ende Februar durchgeführt werden, um die Vögel während ihrer Brutzeit nicht zu stören. Die Fällungen wurden mit der zuständigen Naturschutzbehörde abgestimmt, und eine ökologische Baubegleitung unterstützt die Landestalsperrenverwaltung während der Arbeiten.

Ersatzpflanzungen

Die erforderlichen vorgezogenen Ersatzpflanzungen für den gesamten Bau des Hochwasserrückhaltebeckens wurden bereits zwischen 2010 und 2017 durchgeführt.

Hintergrundinformation zum Bauvorhaben

Die Landestalsperrenverwaltung plant an der Bobritzsch zwischen Friedersdorf und Oberbobritzsch im Flussgebiet der Freiberger Mulde den Bau eines gesteuerten Trockenbeckens, das nur bei Hochwasser eingestaut wird. Dieses Becken soll den Hochwasserschutz für die Gemeinden entlang der Bobritzsch und der Freiberger Mulde bis nach Döbeln verbessern.

Technische Details des Dammes

Geplant ist ein Steinschüttdamm mit Asphaltinnendichtung, der 17 Meter hoch und an der Dammkrone 550 Meter breit sein wird. Der Damm umfasst ein Durchlassbauwerk mit einem Ökodurchlass, den Betriebsauslässen und einem Tosbecken. Des Weiteren sind eine Hochwasserentlastungsanlage und ein Betriebsgebäude Teil des Bauwerks. Der Damm wird mit Schotterrasen begrünt, was ihn optisch in die Landschaft integrieren lässt.

siehe dazu auch:  EU-Haushaltsreform: Kritik an geplanter Neustrukturierung der Mittelverteilung

Kapazität und Ausmaße des Stauraums

Das Hochwasserrückhaltebecken wird über einen Abgabepegel zur Steuerung verfügen und Wirtschaftswege einschließlich einer Zufahrt von der Staatsstraße S188 erhalten. Der Stauraum kann bei Vollstau etwa 4,86 Millionen Kubikmeter Wasser aufnehmen und erstreckt sich über eine Fläche von rund 94,7 Hektar, wobei etwa 82 Grundstücke in Oberbobritzsch und Friedersdorf betroffen sind. Begrenzt wird der Stauraum im Westen und Osten durch die Orte Oberbobritzsch und Friedersdorf, im Süden verläuft er fast parallel zur Staatsstraße S188 und im Norden bilden das Waldgebiet Jungfernholz und das ansteigende Gelände in Richtung Kreisstraße K7730 natürliche Grenzen.

Zeitrahmen und Kosten

Der Planänderungsbeschluss zur zweiten Planänderung für den Bau liegt seit dem 4. Oktober 2021 vor. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich vier bis fünf Jahre dauern und insgesamt etwa 63 Millionen Euro kosten.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des Medienservices Sachsen vom 11.10.2024

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