Startschuss für Bayerns erste schwimmende Photovoltaikanlage auf Klärteichen

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Bayerns Energieminister gibt Startschuss für schwimmende Pilot-Photovoltaikanlage auf Klärteichen 21. September 2024 ECHING AM AMMERSEE Bayerns Energieminister Hubert Aiwanger hat den Startschuss für die erste schwimmende Photovoltaikanlage auf Klärteichen gegeben, ein Pilotprojekt, das in Zusammenarbeit mit den Kommunalunternehmen AWA-Ammersee und Ammerseewerke sowie dem Projektpartner SINN Power durchgeführt wird. In seiner Rede hob Aiwanger hervor, wie wichtig die Solarenergie für Bayern sei, insbesondere jetzt, wo das Ziel sei, alle Potenziale für den Ausbau erneuerbarer Energien zu nutzen. Er betonte, Bayern sei mit über einer Million Photovoltaikanlagen und einer installierten Leistung von rund 24,8 Gigawatt führend in Deutschland. Solarenergie mache bereits 26 Prozent des bayerischen Strommixes aus, doch man wolle sich darauf nicht ausruhen, sondern die Anstrengungen weiter verstärken.

Vorteile der Floating-PV

Aiwanger erklärte weiter, dass die Floating-PV, ähnlich wie Agri-PV, dazu beitrage, den Bedarf an Agrarflächen zu reduzieren. Dies sei nur einer der vielen Vorteile. In Eching würden auf den Wasserflächen der Klärbecken schwimmende PV-Module installiert, deren Stromertrag durch die natürliche Kühlung des Wassers um etwa zehn Prozent höher sei als bei Freiflächenanlagen. Die Beschattung der Anlage durch die Module verringere das Algenwachstum und die Module böten auch Tieren Schutz. Fische fänden dort Zuflucht vor Fressfeinden wie dem Kormoran, und Vögel könnten auf den PV-Inseln brüten, geschützt vor Raubtieren wie Füchsen.

Herausforderungen und Appelle

Trotz der vielen Vorteile für die Umwelt und die Tierwelt seien die Umweltbehörden und das Bundesumweltministerium den schwimmenden PV-Anlagen gegenüber skeptisch eingestellt. Aiwanger führte aus, dass Deutschland über große künstliche Wasserflächen verfüge, beispielsweise Baggerseen in Kiesabbaugebieten, die für Floating-PV genutzt werden könnten. Allerdings schränke das Bundesumweltministerium die Nutzung dieser Flächen erheblich ein, indem es vorschreibe, dass die PV-Module nur mit einem Uferabstand von 40 Metern und nur zu 15 Prozent der Wasserfläche installiert werden dürften, was viele Anlagen unrentabel mache. Er kritisierte, dass das Ministerium dadurch die Vorteile missachte und effektive Lösungen für die Energiewende sowie für den Tier- und Naturschutz behindere. Aiwanger appellierte an das Bundesumweltministerium, die Vorgaben schnellstmöglich zu ändern und die Anlagen näher ans Ufer zu erlauben, etwa auf zehn Meter, und bis zu 50 Prozent der Wasserfläche zu nutzen.

siehe dazu auch:  OTH Amberg-Weiden und Bayerisches Staatsministerium starten neues Forschungsprojekt in Geodäsie

Rahmenprogramm der Bayerischen Energietage

Der Start der schwimmenden Photovoltaikanlage in Eching erfolgte im Rahmen der Bayerischen Energietage 2024. Bis zum 29. September werden in ganz Bayern über 230 Veranstaltungen rund um die Energiewende stattfinden. Weitere Informationen zu den Bayerischen Energietagen und den Veranstaltungen in den verschiedenen Regierungsbezirken sind im Veranstaltungskalender zu finden.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der Bayerischen Staatsregierung vom 21.09.2024

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